Schlimmer gehts nimmer!

Wülfingpläne von SPD und CDU beschlossen

Leider ist es so gekommen wie befürchtet. SPD und CDU präsentierten ihre sogenannten Konzepte für die zukünftige Wülfingnutzung. Beide träumen von einer „großen Eventlokation“ die überregional ausstrahlen soll.

Parkhang
Die mit Pfeilen gekennzeichnete Stützmauer muss verstärkt und mehr als doppelt so hoch werden, um das Straßenniveau zu erreichen!

Neben den Museen sollen weitere kulturelle Attraktionen beheimatet werden. Was das sein könnte, da blieben uns die Befürworter eine Antwort schuldig. Dass die Vereine – insbesondere der Bismarck-Verein – personell und von den Exponaten her nicht nachhaltig aufgestellt ist, darüber mochten die Antragsteller auch nicht reden. Der Fraktionsvorsitzende der CDU Dejan Vujinovic argumentierte mit dem Beispiel des Bürgerbahnhofs Dorsten. Der liegt mitten in der Stadt an einer noch befahrenen Bahnlinie. Aus diesem Modell wollte Herr Vujinovic die Gastronomie, in der auch Menschen mit Handicap arbeiten, übernehmen. Nur, wir können niemanden zwingen innerhalb des Wülfinggeländes eine Gastronomie zu etablieren! Die Lage und die geringe Attraktivität des Mischgeländes wird auch weiter dazu führen, dass es sehr unwahrscheinlich ist, dass sich ein Gastronom an diesem Ort niederlässt! Käme es tatsächlich anders, wäre das das Aus für das ehrenamtlich betriebene Wülfing Café, das aber nur relativ selten geöffnet hat. Wir haben zusammen mit der UWG darauf hingewiesen, dass die Idee der Gründung einer Betreibergesellschaft in Form einer gGmbH zu neuen, höheren Verlusten führen wird. Dennoch ist ein solches Vorhaben politisch für die sogenannten „großen Parteien“ interessant, weil Aufsichtsräte und ein Geschäftsführer benötig werden, auf die sich vielleicht einige politische Akteure freuen, oder nach dem Aus der Wirtschaftsförderungsgesellschaft geradezu darauf warten.

Das Argument der völlig unzureichenden Verkehrsinfrastruktur beachteten CDU und SPD nicht. Die SPD übergab die von den Wupperstraßenanwohner gesammelten Unterschriften gegen die Planung, an der Wupperstraße Parkflächen auszuweisen. Die SPD sprach immer wieder von Alternativen, ohne sie aber konkret zu benennen. Durch eine Veröffentlichung in der Bergischen Morgenpost am 26. April 2025 war aber bekannt, dass an ein Hanggelände oberhalb des Kesselhauses gedacht ist. Der Bürgermeister berichtete, dass die beiden Fraktionsvorsitzenden von CDU und SPD zusammen mit dem Eigentümer des Kesselhauses und technischen Fachpersonal sowie der Bürgermeister eine Ortsbesichtigung dieses Geländes vorgenommen hätten. Die städtischen Mitarbeiter kamen zu dem Schluss: Die Nutzung des in zwei Achsen hängigen Geländes sei technisch zwar nicht völlig unmöglich, aber sehr sehr kostspielig. Nach erster grober Einschätzung sei das Ganze nicht unter 1,3 Millionen zu realisieren. Der Bürgermeister berichtete, dass er eine solche Investition nicht befürworten könne! Dabei ist die verkehrliche Zulässigkeit eines solchen Parkplatzes bislang nicht geprüft worden. Schließlich fehlt an der Wülfingstraße ein Bürgersteig und die „Besucherscharen“ müssten sich über diese enge Straße quetschen.

Kesselhaus Wülfing Rückseite
An der Wülfingstraße (siehe Pfeile) soll eine Parkfläche für den angedachten Kulturbetrieb entstehen

Auf die Frage, warum gerade jetzt mit so viel Engagement SPD und CDU solche Pläne befürworten, die weitgehend unrealistisch sind, antworteten diese Fraktionen immer wieder mit demselben Stereotyp. Es sei dort lange nichts mehr geschehen und man müsse verhindern, dass der Komplex vollständig „zusammenbrechen“ würde. Auch diese Aussage ist pure Phantasie! Außerdem sind im derzeitigen Haushalt Mittel in Höhe von 700.000 € vorgesehen, die gerade die „Gebäudehülle“ erhalten und verbessern sollen. So sollen die Fenster ersetzt und die Wasserleitung erneuert werden. Die Verwaltung ist aber darüber hinaus der Auffassung – wie wir auch, – dass eine Herrichtung der Flächen nur sinnvoll ist, wenn der Mieter und seine Bedürfnisse bekannt sind!

Mit 30 Ja Stimmen gegen 14 Nein Stimmen wurden beide Anträge von SPD und CDU angenommen. Beschämend ist dabei, dass die Radevormwalder Grünen nicht die Gelegenheit nutzten, um ein eigenständiges Profil zu stärken. Ihnen ist es lieber – wie schon in den vergangenen Jahren – sich den beiden Mehrheitsfraktionen anzudienen. !Bei so viel Kungelei muss der Radevormwalder Wähler schier verzweifeln!

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