

Das Elend begann in der Bauausschusssitzung am 04. März 2025. Unter dem Tagesordnungspunkt „Nutzung Wülfing“ berichtete die Verwaltung, dass der Verein „IG-Bismarck“, der in den ehemaligen Räumlichkeiten des Herstellers eine Zweiradausstellung betreibt, in großen finanziellen Nöten sei. Die Miete könne nur noch bis September 2025 getragen werden. Die Verwaltung habe sich mit dem Vereinsvorstand darauf verständigt, dass die Ausstellung im Erdgeschoss des Wülfing Gebäudes bis zum Jahresende untergebracht werden könnte. Dazu seien 90.000 € zur Herrichtung des Raumes erforderlich. Der Bürgermeister berichtete weiter, dass der Verein ursprünglich in die 2. Etage einziehen wollte (ca. 500 m2 Nutzfläche), die aber zur Sanierung etwa 500.000 bis 600.000 € kosten würde und darüber hinaus, frühestens Ende 2026 fertig gestellt sein könnte. Der Ausschuss entschloss sich, zunächst keine Entscheidung zu treffen, sondern auf ein Nutzungskonzept für das Gesamtgelände zu warten. Das haben wir zwar immer gefordert, aber unter dem Aspekt, dass die Nutzung des bis heute noch freien Raumes, Erträge in die Stadtkasse bringen sollte.
Diese Sitzung nahm der Vorstandsvorsitzende (in der Sprache des Vereins „Präsident“) zum Anlass, eine stillose und gierige Mail an den Bürgermeister zu richten! Stillos, weil sich diese Mail nicht an das Beschlussgremium „Stadtrat“ richtete, sondern sich auf den Bürgermeister und die Fraktionen von CDU und SPD beschränkte. Gierig, weil der Vorsitzende ausführte, dass man aufgrund der zeitlichen Dringlichkeit zunächst in das Erdgeschoss einziehen würde, aber nach Fertigstellung der 2. Etage diese nutzen wollte, insofern sollte dieser Beschluss unter dem Vorbehalt „vorläufige Unterbringung“ gefasst werden. Die Bitte um Unterstützung sucht man in dieser Mail vergeblich, ebenso nach einem Anzeichen von Dankbarkeit, dass die Stadt bereit ist, eine Lösung für die Finanznöte des Vereins zu finden.
Genau diese Formulierung der Vorläufigkeit der Unterbringung übernahm die SPD in einem Abänderungsantrag zum Verwaltungsvorschlag. Leider wurde er mit den Stimmen der CDU angenommen! Damit wird nicht nur rücksichtslos in die Steuerkasse gegriffen, sondern dabei wird auf den Aspekt der Nachhaltigkeit des Handelns bewusst verzichtet. Zu diesem Thema hatten wir kurzfristig einige Fragen an die Verwaltung gestellt. Das vorläufige Ergebnis der Recherchen lässt sich so zusammenfassen: Bei der IG-Bismarck handelt es sich um einen eingetragenen Verein, ob er als gemeinnützig anerkannt ist, kann derzeit nicht beantwortet werden. Von den 5 Vorstandsmitgliedern ist nur noch ein Mitglied Radevormwalder Bürger. Ob es genügend aktive Mitglieder gibt, die einen Museumsbetrieb aufrechterhalten könnten, ist nicht gesichert. Derzeit ist die Ausstellung in Bergerhof geschlossen. Nicht alle Exponate der derzeitigen Ausstellung gehören dem Verein, sondern sind Leihgaben. An dem Fortbestand eines Museumsbetriebes darf man also durchaus zweifeln.
Das lässt aber den SPD-Fraktionsvorsitzenden nicht davor zurückschrecken, fröhlich Steuergelder zu verprassen! Die CDU macht mit, weil sie sich von dieser „Zusammenarbeit“ Unterstützung bei der Bürgermeisterwahl verspricht! Herr Starck (SPD-Fraktionsvorsitzender) hat angekündigt, zur nächsten Ratssitzung ein Nutzungskonzept für das Wülfing Gelände einzubringen. Wir dürfen gespannt sein, für welche weiteren Privatinteressen er sich einsetzen möchte. Es ist zu befürchten, dass das Radevormwalder Steuersäckel unter die Räuber fällt! Versuchen Sie CDU-Mitglieder und Stadträte davon zu überzeugen, dass ein solcher Kurs weder für die Partei noch für den Bürgermeisterkandidaten von Vorteil ist.
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