Endlich

SitzFngssaal in der Burgstraße 8 Foto: © Rolf Ebbinghaus

Radevormwald bekommt einen Jugendbeirat

Nach vielen Anträgen und Beratungen kommen wir endlich zum Ziel und die Jungendpolitik nimmt Formen an. Die Wahl eines Jugendbeirates kann stattfinden und endlich bekommen die, die noch kein Wahlrecht haben, eine Stimme. Die Jugendlichen erhalten nun eine Möglichkeit sich mit dem demokratischen Entscheidungsprozess auseinander zu setzen und sich im Rahmen der gegebenen rechtlichen Möglichkeiten zu beteiligen.

Zuletzt hatten wir im August 2019 dazu einen ausführlichen Antrag im Jugendhilfeausschuss eingebracht. Der wurde auch nicht gleich abgelehnt, sondern der damalige Jugendamtsleiter, Herr Horn, schien sich mit eigenen Vorstellungen selbst an die Spitze der Bewegung setzen zu wollen. Leider nicht um das Projekt voranzutreiben, sondern um es schlicht zu verzögern. Bei Nachfragen zu dem Vorhaben hieß es immer, man sei noch in der Erkundungsphase. Man warte auf diese oder jene Stellungnahme. So dümpelte das Thema bis April 2022 dahin. Dann forderte die SPD in der Ratssitzung am 05.04.22 die Einrichtung eines Jugendparlamentes zu beschließen. Der Zeitpunkt für diesen Antrag war nicht schlecht gewählt, schließlich standen die Landtagswahlen unmittelbar vor der Tür. Deshalb kam es nach einer recht kontroversen Diskussion dazu, dass beschlossen wurde, dass Radevormwalder Jugendliche am kommunalpolitischen Entscheidungsprozess beteiligt werden und die Verwaltung dafür die notwendigen Vorarbeiten leisten sollte.

Jugendbeiratssitz
Der Stuhl ist noch leer, aber nach der Wahl nimmt in den kommunalen Gremien auch ein Jugendlicher Platz

Der neue Jugendamtsleiter Jörn Ferner nahm sich des Themas mit seinen MitarbeiterInnen gleich an und berief einen Arbeitskreis aus Politik, Jugendlichen und „Jugendorganisationen“ ein. Das war ein sehr kluger Schritt, weil damit die Transparenz für alle Beteiligten gewährleistet war. In zahlreichen Sitzungen wurde das Wahlverfahren, die Satzung und die Änderung der Hauptsatzung beraten. Zum Schluss waren sich alle Beteiligten auch darüber einig, dass das Beteiligungsgremium nicht Jugendparlament, sondern Jugendbeirat heißen sollte. Es kommt letztlich wirklich nicht auf Namen an! Der Begriff Jugendparlament signalisiert aber „Entscheidungsrechte“, die im Rahmen der heutigen kommunalen Rechtsverfassung ein solches Gremium nicht besitzen kann. Dieser Begriff ist somit tendenziell unehrlich. Der Jugendbeirat nimmt sich den Seniorenbeirat als Vorbild und soll auch die gleichen Rechte bekommen!
In der Ratssitzung im Dezember 2022 war es dann soweit. Der Rat beschloss die notwendige Änderung der Hauptsatzung und die Wahlordnung des Jugendbeirates einstimmig! Für Radevormwald ist das sicherlich auch eine Zeitenwende!

Aber mit diesem Beschluss ist die Arbeit nicht abgeschossen, sondern sie beginnt erst. Die Jugendlichen, die so fleißig an der Gründung des Jugendbeirates mitgearbeitet haben, werden jetzt zusammen mit dem Jugendamt und dem Vorsitzenden, Bürgermeister Mans, die Wahlvorbereitungen wie z.B. die Kandidatenauswahl in die Wege leiten. Sie müssen in ihren Schulen, Vereinen und Bekanntenkreis Werbung machen, damit sich möglichst viele Jugendlichen aufstellen lassen. So kann es sicher auch einmal eine Periode geben, in der das Engagement der Jugendlichen nicht so groß ist, wie in den vergangenen Monaten. Wichtig ist deshalb: Die Rader Kommunalpolitik muss zu ihrem Schritt aus dem Dezember 22 stehen und das Angebot auch in schwierigeren Zeiten aufrecht erhalten.

Eine weitere gute Nachricht für die jungen Menschen ist, dass sich nun endlich das Projekt Jugendfreizeitplatz, zu dem wir seit Jahrzehnten Anträge gestellt haben, sich in der konkreten Planung und ansatzweise auch in der Umsetzung befindet. Er soll im Bereich „Am Kreuz“ gelegt sein und hoffentlich so positiv gestaltet und genutzt werden, wie in Wermelskirchen. Uns ist klar, dass es noch eine Zeit dauern wird, aber so konkret wie jetzt war die Planung noch nie. Wir hoffen, dass sich viele junge Menschen in der Zukunft in Rade gut aufgenommen fühlen und die Politik als wichtigen Teil ihrer Zukunft wahrnehmen.

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